Stressbelastung von Mitarbeitern fundiert hinterfragen
– ein Gastbeitrag von Michael Gillitz
Eine Vielzahl an Studien hat in den letzten zwei Jahren deutlich gemacht, dass die mentale Belastung am Arbeitsplatz ein immer größeres Problem für Unternehmen darstellt. Starker Termin- und Leistungsdruck, monotone Arbeitsabläufe, Multitasking sowie Störungen und Unterbrechungen bei der Arbeit sind weit verbreitete Stressoren, die auf Dauer die Leistungsfähigkeit der Belegschaft negativ beeinflussen. Wie aus dem „Stressreport 2012“ hervorgeht, beklagen 43 Prozent aller befragten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, dass Stress und Arbeitsdruck für sie zugenommen haben.
Der Bereich Stress am Arbeitsplatz mit seinen Folgen für den Mitarbeiter kostet enorm viel Geld. 2011 sind 59 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage wegen psychischer Erkrankung registriert worden. Das ist ein Anstieg um mehr als 80 Prozent in den letzten 15 Jahren. Daraus ergäben sich Produktionsausfälle von sechs Milliarden Euro für die Unternehmen.
Doch wie können die immensen Kosten in Zukunft in den Griff bekommen werden? Die Implementierung eines professionellen Gesundheits-managements stellt eine mögliche Lösung dar. Über eine Entstressung am Arbeitsplatz wird die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter optimiert, deren Zufriedenheit gefördert sowie Absentismus und Präsentismus reduziert. Damit steigt langfristig auch die Attraktivität des Unternehmens und die Wettbewerbsfähigkeit bleibt erhalten.
Wie ist beispielsweise das Bedarfsfeld Stress/Burnout im eigenen Unternehmen erkennbar? Mit einer fundierten und umfassenden Analyse kann die erlebte Arbeitsintensität und der Tätigkeitsspielraum sowie ein Gleichgewicht/Ungleichgewicht zwischen geforderter Verausgabung und erfahrenen oder zu erwartenden Belohnungen erfasst werden. Dieser Themenblock wird in Form einer Mitarbeiterbefragung analysiert. Weitere Instrumente der Stressanalyse sind Kurz-Interviews mit Mitarbeitern, ein Arbeitskreis Gesundheit sowie ein Gesundheitszirkel. Zusätzlich kann ein Messgerät herangezogen werden, welches Auswirkungen zu hoher mentaler Belastungen auf die Funktionsweise des Herzens und damit auf die Gesundheit der Belegschaft sichtbar machen.
Nach Auswertung der einzelnen Analyse-Tools wird dem Unternehmen nicht nur der aktuelle Stresslevel der Belegschaft vorgestellt, sondern es können auch die konkreten Ursachen dafür präsentiert werden. Nach dem Motto „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“ gilt es nun dem Unternehmen gezielte Lösungen zur weiteren Vorgehensweise zur Verfügung zu stellen und diese gemeinsam zu implementieren.
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es – Nicht zu Handeln kann sich als sehr teurer herausstellen. Ein professionelles Gesundheitsmanagement kann dem Unternehmen somit helfen langfristig Kosten einzusparen. Laut Badura, dem Fehlzeitenreport 2008 u.a. beläuft sich der ROI für BGM-Maßnahmen auf ein Verhältnis von 1:3 bis 1:5,9. Damit wird deutlich: Gesundheit als Managementsystem lohnt sich sowohl für den Unternehmer, als auch seine Angestellten – eine Win-Win-Situation!
Autor: Michael Gillitz, Geschäftsführer ProSano Consult